Sieben Kinder um einen Baum

Interessantes und lehrreiches Ferienprogramm mit Lorcher Albvereinlern

Die Ortsgruppe Lorch des Schwäbischen Albvereins beteiligte sich 2009 am Ferienprogramm der Stadt Lorch. Siebzehn Kinder hatten viel Spaß beim Wandern auf dem Jubiläumsweg Königin Irene.

Erwartet wurden die Kinder von den Vereinsmitgliedern Kurt Bode, Horst Fritz und Johannes Schmiedt. Nach der Begrüßung am Bahnhof Lorch erfuhren die Jugendlichen, dass das Bahnhofsgebäude 1860 erbaut wurde. Die Bahnlinie von Cannstatt bis Wasseralfingen eröffnete seine Majestät König Wilhelm I. von Württemberg im Jahr darauf. Vorher dienten im Remstal nur Pferdekutschen und Ochsengespanne als Transportmittel.

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Am Götzenbach standen einst eine Mühle und ein Sägewerk, welche Eigentum des Klosters Lorch waren. Die Schüler erfuhren, dass der Götzenbach vier Kilometer lang ist und die Quelle immer noch von der Stadt Lorch für die Eigenwasserversorgung genutzt wird. Ein Höhepunkt auf dieser Wanderung: die Schelmenklinge. Der Albverein Lorch investiert viel mühevolle Arbeit, um die Wasserspiele über die Wintermonate in einen funktionstüchtigen Zustand zu versetzen. Im Frühjahr werden sie zur Freude aller Wanderer und Besucher aufgebaut. Leider kommt es immer wieder zu mutwilligen Zerstörungen.

Am oberen Ende der Schelmenklinge tritt der verwitterungsanfällige Stubensandstein deutlich hervor. Warum heißt er so? In früheren Zeiten beließ man im unteren Bereich der Häuser, Tennen und Keller den Naturboden und streute Sand aus Stubensandstein ein. Auch als Scheuermittel wurde er verwendet. Weiter ging es zu den neun Mammutbäumen, die noch auf Lorcher Gemarkung stehen. Der Größte ist 45 m hoch und hat einen Umfang von 6,72 m. Sieben Kinder mussten ihre Arme ausbreiten, um ihn zu umfassen. Gepflanzt wurden diese mächtigen Bäume 1865, dem ersten Regierungsjahr von König Karl von Württemberg.

Vor dem Kloster steht ein großer runder Stein. Hier war zur Römerzeit von 150 bis 260 n. Ch. das Limesknie: Der Verlauf des Grenzwalls änderte sich aus der Nord-Süd- in eine West-Ost-Richtung. Lorch war ein wichtiger strategischer Grenzpunkt am Dreiländereck zwischen Rätien, Obergermanien und den Germanen. Zum Abschluss freuten sich alle Schüler über ein Eis und eine kleine Mineraliensammlung aus dem Klostershop. Um 18.30 Uhr wurden die Schüler wohlbehalten an ihre Eltern übergeben. Herr Beinder von der Stadt Lorch dankte dem Schwäbischen Albverein für die Mitarbeit im Schülerferienprogramm.

Fotos: JS

Vom Reußenstein zum Auchtert

Wandern am Albtrauf

Unter Führung von Michael Schmidt und gemeinsam mit der Ortsgruppe Waldhausen wanderten wir am 9. August 2009 auf der Schwäbischen Alb, die unserem Verein den Namen gibt.

Der Bus brachte uns über Göppingen und Wiesensteig zum Parkplatz nahe der Burgruine Reußenstein, die wir in wenigen Minuten erreichten. Von der Ruine der im 13. Jahrhundert erbauten Burg hätten wir eine herrliche Aussicht über das Albvorland genießen können. Leider hatten sich die morgendlichen Nebelschwaden noch nicht verzogen. Danach wanderten wir ohne nennenswerte Steigung auf dem meist naturbelassenen Hauptwanderweg 1 zum „Bahnhöfle“. Dort ließ es sich gut rasten.

Weiter ging es dann zum Aussichtpunkt Heimenstein. Unterwegs sahen wir auf der anderen Talseite die Ruine Reußenstein auf den gewaltigen Felsen – denn die Nebelschwaden hatten sich inzwischen verzogen.

reuss (Foto: GK)

Auf dem HW 1 ging es weiter bis Randeck. Um das Naturschutzgebiet Randecker Maar herum wanderten wir über den 814 Meter hohen Aussichtspunkt Auchtert zum Breitenstein, wo bei schönstem Wetter die Burg Teck und das Albvorland zu sehen waren. Danach begaben wir uns hinunter nach Ochsenwang und kehrten zum Abschluss im Landgasthof Krone ein.