Was war nur mit dem Wetter los?
Unsere erste Wanderung nach dem „meteorologischen“ Frühlingsanfang 2010 musste vom 7. auf den 20. März verschoben werden.
Um sich von der Richtigkeit dieser Entscheidung zu überzeugen, begab sich der Wanderführer mit seiner Ehefrau am 7. 3. gegen 11 Uhr nach Ebni.
Schade nur um das wunderschöne Wetter: blauer Himmel mit strahlendem Sonnenschein, nur getrübt durch einen eisigen Wind, der in höheren Lagen schon mal halbe Straßen zugeweht hatte. Die Wege direkt am Ebnisee waren gut begehbar, nicht aber der geplante Weg zur Gallengrotte. Diese war gefahrlos nur vom Talweg her zu erreichen.
Die meisten anderen Waldwege waren tief verschneit und hätten der Wandergruppe die letzten Kräfte geraubt. Selbst dort, wo schon Fahrzeuge den frischen Schnee platt gewalzt hatten, wurde das Laufen zum Eiertanz, weil sich darunter das ältere Eis der vorherigen Schneegeneration befand.
Trotzdem hat solches Wetter auch besondere Reize, die wir am 20. März nicht mehr vorfanden.
Der hölzerne Steg am Eingang zur Gallengrottenklinge war bedeckt mit gut 30 cm Neuschnee. Das Bächlein funkelte im Sonnenschein, als lägen zahllose Diamanten darin. Am Ende der Klinge bildete das herabfließende Wasser originelle Eisskulpturen.
Nun die Überrraschung:
Durch das winterliche Klima fielen uns diesmal in die Felswand gemeißelte oder geritzte Inschriften auf. Der in die Vertiefungen geriebene Schnee machte die Zeichen gut lesbar.
Vermutlich stammen sie zumindest teilweise aus dem Jahr 1916, also mitten aus dem ersten Weltkrieg. Unverkennbar die Sehnsucht der Menschen nach Frieden. Das große Symbol links oben könnte einen Vogel oder ein Flugzeug darstellen, darunter ein wappenförmiges Gebilde mit den übereinander angeordneten Buchstaben W und H.
Hat sich damals jemand hier versteckt, um sein Leben oder das seiner Angehörigen zu retten? Darüber fanden wir im Internet bisher keine Informationen. Auf den Webseiten von Kaisersbach gibt es einige Deutungen des Namens „Gallengrotte“, jedoch nichts über diese Inschriften.
Wer Lust hat, darf gerne weiter recherchieren und seine Funde an den Pressewart der Ortsgruppe Lorch schicken.
Nun der Bericht von unserer
Großen Runde um den Ebnisee
Weil am 21. März zahlreiche Konfirmationsfeiern stattfanden und alle Gaststätten ausgebucht waren, mussten wir auf den Samstag zuvor ausweichen. So konnte die Wanderung wie geplant stattfinden. Auch das Schwobastüble in Ebni stand für die Einkehr zur Verfügung. Und – oh Wunder – trotz pessimistischster Wetterprognosen und dem Regen in der Nacht zuvor hatten wir nur leicht bewölkten Himmel und zeitweise sogar etwas Sonnenschein!
Nach der Fahrt zum Wanderparkplatz bei Kaisersbach starteten 14 Personen um 9:35 Uhr unter Führung von Günther Kößler zur Gallengrotte. Danach ging es weiter über den Fratzenwiesenhof und den Voggenhof nach Ebni.
Rutschfestes Schuhwerk und Wanderstöcke waren immer noch sehr hilfreich auf den vereisten oder mit bis zu 15 cm Schnee bedeckten Wegabschnitten.
Anständige Wanderer säubern ihre Schuhe, bevor sie in ein gutes Restaurant gehen.
Lesestunde im gemütlichen Schwobastüble, wo wir schon im Jahr zuvor eingekehrt waren.
Absolut lecker: Der Naturparkteller
Schmeckt ausgezeichnet und macht satt für viele Stunden: Höhlenkäse, gebacken, mit Cranberrychutney und Kräuterkartoffeln
Nach der knapp zweistündigen Einkehr wanderten wir nicht über Kaltenbronnhof und Heppichgehren, sondern auf schmalen Pfaden über Grasgehren – ein guter Tip der Wirtin, denn von diesem Berg aus (542 m ü. NN) hat man eine recht gute Sicht. Verblüffend: den Welzheimer Wasserturm sieht man genau vor dem Hohenstaufen. Danach ging es gemächlich auf dem Holzbuckelweg zum Ebnisee. Von dort aus erreichten wir bald den Ausgangspunkt unserer schönen Wanderung.
Die Strecke ist 11,4 Kilometer lang. Wir bewegten uns im Höhenbereich von 559 bis 462 Metern über NN.
Die Summe aller Gefälle und Steigungen beträgt jeweils 283 Meter, ist aber durch häufige Abwechslung gut zu bewältigen. Insgesamt waren wir etwa 4 Stunden unterwegs.
Wer sich für die kulturelle Einlage des Wanderführers interessiert, findet den Text hier.